Jahresübung der Wasserrettung

Ein Inferno als Übungslage

Rauchschwaden treiben über das Wasser im Schnackenburger Hafen und ziehen hinaus auf die Elbe.Wie schon seit Jahren nahmen wir auch in diesem Jahr wieder an der Jahresübung des Wasserrettungszuges des Landkreises Lüchow-Dannenberg teil. Im eigentlichen Sinne gehören wir nicht mit zur Wasserrettung des Nachbarlandkreises. Da wir aber geografisch eine Lücke zwischen Damnatz und Gorleben schließen, ist es mehr als sinnvoll, bei Einsätzen länderübergreifend zu agieren und darum üben wir auch mehrmals im Jahr miteinander.

Mit Feuer, Rauch und auch einigen unüberhörbaren Explosionen wurde an diesem Nachmittag dafür gesorgt, dass die Großübung der Wasserrettung der Kreisfeuerwehr auch realistisch wirkt. Und das macht es für die Einsatzkräfte der verschiedenen Wehren nicht gerade einfacher, die gestellten Aufgaben zu bewältigen.

Die Lage, die sich Norbert Schott, der Leiter der Kreisfeuerwehrbereitschaft III, für die Wasserrettung ausgedacht hat, ist infernalisch. Mehrere Menschen sind an Bord eines brennenden Schiffes inmitten des Schnackenburger Hafens eingeschlossen, verletzt, andere treiben im Wasser, ein Mensch wird auf dem Grund des Hafenbeckens vermutet, führer- und antriebslose Boote dümpeln am Unglücksort umher, und zudem besteht auch noch Explosionsgefahr.

Nachdem die zuerst alarmierte Feuerwehr Schnackenburg aufgrund der Ergebnisse einer Lageerkundung den Wasserrettungszug nachalarmiert hatte, machten wir uns in Kolonnenfahrt vom Gartow aus auf den Weg zum Schnackenburger Fähranleger. Dort galt es zuerst die Boote zu Wasser zu bringen, was sich aufgrund der extrem engen Bebauung als gar nicht so einfach erwies. Als wir dann zu Wasser waren und in den Hafen zum Bereitstellungsraum gefahren waren, bekamen wir von der Einsatzleitung den Auftrag Atemschutzgeräteträger zur brennenden Schute überzusetzen und Verletzte zum Verletztensammelpunkt zu transportieren. Weitere Aufgaben, die durch die verschiedenen Boote abgearbeitet wurden, waren die Lageerkundung von Wasser aus, das Schleppen von führerlos umher treibenden Booten, die Brandbekämpfung vom Boot aus sowie das in Stellung bringen von Wasserpumpen. Ein Boot erhielt den Auftrag mittels eines Spürhundes nach Personen im Wasser zu suchen.  

Fast zwei Stunden lang waren wir, gemeinsam mit rund  60 Frauen und Männer der verschiedenen Wehren in der nachmittäglichen Sommerhitze im Schnackenburger Hafen, damit beschäftigt diese komplexen Aufgaben bestmöglich abzuarbeiten. In einer anschließenden  Auswertung zeigten sich der Leiter der Wasserrettung Andreas Lenz und sein Stellvertreter Daniel Hoch sehr zufrieden mit den erbrachten Leistungen. Der Ausbildungsstand und die Motivation der eingesetzten Kräfte wurden als durchweg gut bewertet. Alles in allen war es ein gelungener Nachmittag mit vielen neuen Eindrücken und Erkenntnissen. Anstrengend aber notwendig, um im Ernstfall die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können.

 

eingesetzte Fahrzeuge:                 LF 16-TS (Kat.-Schutz)

                                                      Mehrzweckboot mit Trailer

eingesetzte Einsatzkräfte:             4 Kameraden

Einsatzdauer:                                 ca. 6 Stunden